Europa setzt vermehrt auf Wärmepumpen, um den Gasverbrauch und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Laut neuen Berechnungen der European Heat Pump Association (EHPA) vermeiden die 24 Millionen installierten Wärmepumpen bereits heute 5,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Dies entspricht etwa 1,6 % des gesamten jährlichen Gasverbrauchs der EU. Auch die CO₂-Einsparungen sind erheblich: Wärmepumpen verhindern jährlich den Ausstoß von 45 Megatonnen CO₂, was 4,9 % der gesamten Emissionen im Gebäudesektor der EU entspricht.
Schlüsseltechnologie Wärmepumpe für Europas Klimapolitik
Die Zahlen zeigen laut EHPA das die Wärmepumpen in Europas Energiewende eine Schlüsselrolle spielen. Im Rahmen des European Green Deal strebt die EU bis 2030 an, 60 Millionen Wärmepumpen zu installieren, um den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas im Heiz- und Kühlsektor voranzutreiben.
Paul Kenny, Generaldirektor der EHPA, betont die Notwendigkeit, den Markt für Wärmepumpen zu beleben: „Es gibt keine Zukunft für fossile Brennstoffe – weder aus wirtschaftlicher, geopolitischer noch aus klimapolitischer Sicht. Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern und fossile Brennstoffe im Heiz- und Kühlsektor zu eliminieren, müssen wir den Rückgang des Wärmepumpenmarktes dringend umkehren.“
Derzeitige stagnierende Nachfrage
Der Absatz von Wärmepumpen ist im ersten Halbjahr 2024 europäisch betrachtet zurückgegangen. In 13 europäischen Ländern, darunter Frankreich, Deutschland und Schweden, wurden nur 765.000 Wärmepumpen verkauft. Laut EHPA sind es somit 47 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Gründe für diesen Einbruch sind vielfältig:
- Veränderungen in den nationalen Förderprogrammen
- Rückgang bei Neubauten
- niedrige Gaspreise, während die Strompreise nur langsam sinken.
Zukünftige Pläne
Die EHPA fordert eine schnelle Veröffentlichung des EU-Aktionsplans für Wärmepumpen. Paul Kenny sieht flexible Stromtarife als Lösung, um Haushalte und Unternehmen zu entlasten: „Es wäre sowohl für die Verbraucher als auch für das Netz von Vorteil, wenn Haushalte und Unternehmen mit Wärmepumpen die Möglichkeit hätten, Strom zu nutzen, wenn dieser weniger kostet.“
Europa bleibt mit fast 300 Produktionsstandorten weltweit führend im Bereich der Wärmepumpentechnologie. Diese Technologie ist laut Kenny eine Schlüsselkomponente für die Dekarbonisierung von Europa.
Weitere Informationen:
Die Zahlen basieren auf Berechnungen der EHPA, die den Energieverbrauch in europäischen Haushalten sowie den Strommix und die CO₂-Intensität der Netze in verschiedenen Ländern berücksichtigt haben.
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