Häufig werden Wärmepumpen mit Kühlschränken verglichen, weil beide Geräte nach dem Wärmetauscher-Prinzip funktionieren. Nur eben umgekehrt: Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum die Wärme und gibt sie nach außen ab. Die Wärmepumpe entzieht Wärme aus der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, bringt sie auf ein höheres Temperaturniveau, und beheizt so die Innenräume. Wo kommt da die Ente ins Spiel?
Enten, so wie andere Wasservögel, nutzen ebenfalls das Prinzip des Wärmetauschers: Nämlich in ihren Beinen. Das ist für die Wasservögel überlebenswichtig. Denn so haben sie im Winter keine übermäßigen Wärmeverluste über ihre Füße und, noch viel wichtiger, frieren auf Eisflächen nicht fest. Wie das funktioniert, ist schnell anhand des Wärmetauscher-Prinzips erklärt.
In den Beinen der Ente liegen die Venen und Arterien so dicht aneinander, dass das warme Blut, das über die Arterien aus dem Herzen fließt, das kalte Blut erwärmt, das aus den Füßen zurück zum Herzen transportiert wird. Das ist wichtig für einen stabilen Kreislauf. Gleichzeitig kühlt das Blut in den Arterien durch die Wärmeabgabe ab, bevor es in den Füßen ankommt.
Durch dieses System hat die Ente zwar eine stabile Körpertemperatur von etwa 40 Grad Celsius, in den Beinen und Füßen sinkt die Temperatur im Winter auf bis zu null Grad Celsius ab. Einfrieren kann das Blut trotz der niedrigen Temperaturen nicht, da spezielle Salze enthalten sind, die den Gefrierpunkt verschieben. So haben Enten zwar dauerhaft kalte Füße, fühlen sich damit aber „pudelwohl“.
Quellen:
Fraunhofer-Magazin / Ausgabe 3 / 2024 / Seite 70
Nabu Baden-Württemberg Kriegen Enten kalte Füße?