Wir haben für euch in den Podcast von SHK Radio mit dem Thema „Frauen im Handwerk: Die Handwerkerin“ reingehört. In dieser Podcast-Folge ist Lena Hinz zu Gast. Sie ist gelernte Installateur- und Heizungsbaumeisterin und Geschäftsführerin eines SHK-Betriebs, den sie von ihrem Vater übernommen hat.
Über eine Initiative will Hinz mehr Frauen für Handwerksberufe begeistern. Im letzten Jahr hat sie das Girls-Camp in Hamburg mitgestaltet, bei dem sich weibliche Auszubildende vernetzen und über ihre Erfahrungen austauschen konnten.
Die Handwerkerin
Lena Hinz hat im Betrieb ihres Vaters ihre Ausbildung gemacht, danach auf Baustellen gearbeitet und schließlich ihren Meistertitel als Installateur- und Heizungsbaumeisterin gemacht. Inzwischen leitet sie den Familienbetrieb,.Im Raum Hamburg arbeiten sie insbesondere in und an Einfamilienhäusern im Bereich Sanitär, Heizung und Lüftungstechnik.
Das Girls Camp
Weibliche Auszubildende im Alter von 16 bis 20 Jahren aus ganz Norddeutschland waren für das Girls-Camp im November 2023 nach Hamburg gereist. Im Fokus stand das Coaching von Handwerkerinnen für die neuen „Azubinen“, aber auch der Austausch innerhalb der Community und das Netzwerken. Redebedarf gibt es bei vielen Themen: So haben Frauen noch immer mit Vorurteilen und Stigmatisierungen zu kämpfen, wenn sie einen männerdominierten Beruf ergreifen wollen. Lena Hinz sagt dazu: „Ich bin enttäuscht, dass wir noch nicht weiter sind.“ In Zeiten des Fachkräftemangels und der Nachwuchssorgen im Handwerk könnten es sich Betriebe zudem nicht erlauben, Auszubildende zu „vergraulen“.
Fachkräftemangel?
Handwerksbetriebe müssen heutzutage proaktiv sein, um Auszubildende für den Beruf zu gewinnen. Lena Hinz ist bereits seit Längerem auf Instagram aktiv, aber hat sich zusätzlich einen TikTok-Kanal aufgebaut, um die junge Generation zu erreichen. Doch Social-Media-Präsenz allein reicht nicht aus, meint Hinz. Ihr Betrieb veranstaltet Handwerker-Live-Stunden an Schulen, um Interesse für eine Ausbildung im SHK-Bereich zu wecken. Und die Rechnung geht auf: Einen Vormittag lang wird der Betrieb dichtgemacht und die Zeit stattdessen in den Schulunterricht investiert. Im Nachgang hat ihr Betrieb sieben neue Bewerbungen für ein Praktikum auf dem Tisch – davon drei von Mädchen.
Denn das Handwerk braucht Nachwuchs – und sollte auch junge Frauen dazu inspirieren, handwerkliche Berufe zu ergreifen. Die zentrale Botschaft der Initiative Frauen im Handwerk ist, Frauen in diesen männerdominierten Berufen mehr Wertschätzung entgegenzubringen und ihre Fähigkeiten anzuerkennen. Dafür braucht es Vorbilder wie Lena Hinz.