Lesenswert: „Hohe Heizkosten, geringe Einsparungen: Der Wärmemonitor 2023 im Überblick“

Der kürzlich veröffentlichte Wärmemonitor 2023 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) analysiert den Heizenergiebedarf und die Heizkosten in deutschen Wohngebäuden.

Trotz steigender Heizkosten im Jahr 2023 (um etwa 31 Prozent) sank der temperaturbereinigte Heizenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 4 Prozent. Das ist weniger ist als die 5,3 Prozent Einsparung im Jahr 2022.

Der Heizenergiebedarf variiert regional stark. Während Mecklenburg-Vorpommern den geringsten Bedarf mit 99 kWh pro Quadratmeter aufweist, hat das Saarland den höchsten Bedarf mit 137 kWh pro Quadratmeter. Der Bedarf in ostdeutschen Ländern ist generell niedriger als in westdeutschen Ländern. Dies ist teilweise auf höhere Sanierungsraten zurückzuführen. Die Heizkosten stiegen im Durchschnitt ebenfalls deutlich. Als Grund hierfür werden die variierenden Energiepreise und Vertragsstrukturen genannt.

Ein wichtiger Punkt im Bericht ist, dass die hohen Energiekosten nicht dauerhaft zu weiteren Einsparungen führen können. Umso wichtiger seien energetische Sanierungen und der Wechsel zu effizienteren Heizsystemen wie Wärmepumpen. Dies würde auch der Erreichung der Klimaziele zugutekommen, so die Autor*innen der Studie.  

Generell sanken die Emissionen im Gebäudesektor im Jahr 2023 um 4,3 Prozent (temperaturbedingt). Diese Entwicklung ist jedoch langsamer als in den Vorjahren. Insofern braucht es laut dem Bericht weitere Anstrengungen im Bereich der Gebäudeenergieeffizienz. Desweiterem zeigt der Bericht auf, dass trotz Gas- und Wärmepreisbremsen, die steigenden Heizkosten viele Haushalte im Jahr 2023 finanziell erheblich belastet haben. Insbesondere Miethaushalte hatten wenig Einfluss auf energetische Sanierungen oder die Wahl des Heizungssystems. 

Der Wärmemonitor 2023  basiert auf Heizenergieabrechnungen von rund 300.000 Zwei- und Mehrparteienhäusern. Die Daten wurden durch den Immobiliendienstleister ista SE bereitgestellt. Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, berücksichtigen die Berechnungen lokale Temperaturunterschiede.

Hier finden Sie den kompletten Bericht: DIW Wochenbericht