Expertenmeinung: Dominik Stasch

Dominik Stasch ist Geschäftsführer der HS Heating Solutions GmbH in Obertshausen. Im Interview spricht er über die aktuelle wirtschaftliche Lage, wie sich sein Fachbetrieb auf dem Heizungsmarkt ausrichtet und welche Bedeutung Weiterbildung im Handwerk hat.

Ihr Unternehmen, die HS Heating Solutions GmbH, installiert Wärmepumpen im Einzugsgebiet von Obertshausen und Münster bei Dieburg. In welchem Gebäudesegment sind Sie hier überwiegend tätig und welche Gebäudesubstanz finden Sie vor?

Unser Einzugsgebiet ist Großteils das Rhein-Main-Gebiet. Wir arbeiten überwiegend in Bestandsgebäuden, die zwischen dem Baujahr 1960 bis 2005 liegen. In diesen Immobilien sind Wärmeerzeuger verbaut, die teilweise 20 bis 30 Jahre alt sind und aus Öl-, Gas- oder Holzheizungen bestehen.

Wie blicken Sie kurz nach dem Jahreswechsel auf das Geschäftsjahr 2024 zurück und was hatten Sie sich davon erwartet?

Wir blicken positiv auf das Jahr 2024. Geplant war, dass wir unseren Fokus möglichst auf den Wärmeerzeuger legen, das konnten wir Großteils umsetzen. Rückblickend konnten wir im Durchschnitt pro Monat zwei veraltete Heizungsanlagen durch neue effiziente Wärmeerzeuger austauschen. Das ist für unsere Firmengröße eine dementsprechend gute Bilanz.

Wie lautet Ihre Prognose für Ihren Betrieb in diesem Jahr? Wo sehen Sie Chancen und Herausforderungen?

Wir wollen im Jahr 2025 dort ansetzen, wo wir 2024 aufgehört haben. Uns als Unternehmen weiter steigern und innovative Lösungen für unsere Kunden bieten. Als Chance sehen wir, dass das Interesse an einer neuen effizienten Wärmepumpenanlage immer noch bei vielen Immobilienbesitzern da ist. Oft stehen Unklarheiten im Raum, die im besten Fall durch einen Beratungstermin geklärt werden können. Vor Ort kann mit dem Kunden an einem Lösungskonzept gearbeitet werden. Herausforderungen bestehen so ziemlich in allen Bestandsobjekten, für diese müssen individuelle Lösungen gefunden werden.

In Hinblick auf die bevorstehenden Neuwahlen: Was wünschen Sie sich von der Politik, was die Rahmenbedingungen für die Wärmepumpenbranche betrifft?

Wir wünschen uns grundlegend beständige Förderungen für den Heizungstausch. Die finanzielle Unterstützung für den Wechsel zu einer Wärmepumpenheizung sollte nachhaltig gesichert werden, um langfristig den Umbau planen zu können. Bei der Beantragung für die Förderung brauchen wir Klarheit und Sicherheit ohne große bürokratische Hürden.

In letzter Zeit wurde vermehrt Kritik an den hohen Kosten für die Wärmepumpeninstallation laut, insbesondere im Vergleich mit dem europäischen Ausland. Welche Gründe sehen Sie für den Preisunterschied?

 Warum es zum Beispiel im europäischen Ausland günstiger ist, eine Wärmepumpe zu erwerben, kann zum einen an dem Personal- und Firmenmangel liegen, der in Deutschland vorhanden ist. Ebenso kann es mit anderen Förderbedingungen zusammenhängen. Zudem haben wir in Deutschland teilweise strengere Auflagen und Richtlinien. Zum Beispiel muss bei einer sehr alten Immobilie zum Austausch der Heizungsanlage auch noch die Elektrounterverteilung komplett ausgetauscht werden. Auch der Qualitäts-Standard hat in Deutschland einen höheren Stellenwert.

Stichwort Fachkräftemangel und Qualifizierung: Inwiefern ist ihr Unternehmen von diesem branchenübergreifenden Dauerbrenner betroffen? Was können Sie selbst, aber auch die Politik tun, um dem entgegenzuwirken?

Wie viele andere Betriebe suchen auch wir verstärkt nach Mitarbeitern, die nicht einfach zu finden sind in der aktuellen Zeit. Wir versuchen in unserem Unternehmen durch flache Hierarchien und eine moderne Arbeitsweise Anreize zu setzen. Auch durch attraktive Arbeitsbedingungen, Flexibilität und Weiterentwicklungsmöglichkeiten können wir als Unternehmen einen attraktiven Arbeitsplatz erschaffen. Seitens der Politik brauchen wir staatliche Unterstützungen bei der Finanzierung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen sowie Qualifizierungsmaßnahmen.

Was begeistert Sie an Ihrem Handwerk und welche Projekte machen Ihnen besonders Freude?

Unser Handwerk begeistert mich vor allem durch die tägliche Abwechslung in unserem Beruf und stetige Herausforderungen. Jedes Projekt erfordert individuelles Geschick und kann nur durch teilweise kreative Ansätze gelöst werden. Es gibt keine Routinen in unserem Beruf, sondern immer wieder Neues zu entdecken. Auch als Meister lernt man nie aus und lernt stetig dazu. Insbesondere die kontinuierliche Weiterentwicklung von Technologie und Technik hält das Handwerk spannend und lehrreich. Was uns am meisten Spaß macht, sind speziell Wärmepumpenprojekte, die von unserem kompletten Team gemeistert werden können, und für den Kunden eine Maßgeschneiderte Lösung ergeben.

Wir kommen zum Ende des Interviews. Wollen Sie noch etwas ergänzen?

Der Verlauf in puncto Wärmepumpe und Wärmeerzeuger wird weiterhin ein spannendes Thema bleiben. Wir bleiben weiter dran, uns immer mehr darauf zu schulen und weiterzubilden.

Vielen Dank für das Interview, Herr Stasch!

Weitere Informationen zur HS Heating Solutions GmbH finden Sie hier.