Podcast-Check: „Den Elementen völlig ausgesetzt” 

Frei von Grobstrick – der Heizungsjournal-Podcast 

Podcast-Hosts Jörg Gamperling und Dietmar Bleck treffen sich am Tag der Erneuerbaren Energien, um die 25. Folge des heizungsjournal-Podcasts „Frei von Grobstrick“ aufzunehmen. Sie sprechen unter anderem über Solarthermie und die vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. beauftragte forsa-Umfrage unter 794 Hausbesitzern, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Wir haben uns die Folge für euch angehört.  

„Die Solarthermie ist fast tot“, resümiert Heizungsbaumeister Marco Maier zu Beginn der Folge in der Rubrik „Praxis-Check auf dem Weg zur Arbeit: Maiers Meinung“. Insbesondere im Einfamilienhaus-Segment sei es eine Kosten-Nutzen-Frage, ob eine Solarthermie-Anlage mit einer Wärmepumpe kombiniert werden solle, was Mehrkosten von circa 8.000 Euro verursachen könne. Im Zweifel sei es besser, sich lediglich für eine Wärmepumpe zu entscheiden. Nur selten sei es wirtschaftlich sinnvoll, die beiden Anlagen zur Warmwasserbereitung zu kombinieren.  

Gamperling stellt dem entgegen, dass die Solarthermie wichtige Anwendungsfelder und damit auch eine Daseinsberechtigung habe, insbesondere in Kombination mit einer Wärmepumpe. So reduziere die Solarthermie-Anlage die Startzeiten und den Verschleiß der Wärmepumpe und könne einen Teil der Last der Warmwasserbereitung übernehmen. Erneuerbare Technologien sollten sich außerdem nicht gegenseitig kannibalisieren. Bei Bestandsgebäuden könne die Kombination der beiden Technologien eine sinnvolle Option sein. Allerdings sei das aktuell noch eine Nischenlösung. Nur wenige Hausbesitzer würden sich derzeit für diese Option entscheiden. Die Solarthermie müsse sich langfristig auch wirtschaftlich behaupten. Dies sei insbesondere eine Frage der kompetenten Planung und Auslegung.  

Im Gegensatz zur Solarthermie zieht der Wärmepumpen-Absatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent an. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. präsentierte die aktuellen Absatzzahlen im Rahmen eines Pressegesprächs. Dies sei nach dem absatzschwachen Jahr 2024 „ein Licht am Ende des Tunnels“, so Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP. Der Absatzzuwachs beschränke sich allerdings hauptsächlich auf Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Sole-Wärmepumpen hatten einen geringen Absatzrückgang zu vermelden. Gamperling betont, wie wichtig es nun sei, stabile politische Rahmenbedingungen zu schaffen, um weiterhin Investitionen in Erneuerbare Energien zu fördern.  

Die politische Debatte darum, das Gebäudeenergiegesetz (auch “Heizungsgesetz” genannt) abzuschaffen, laufe dem entgegen. Dennoch werde die Technologie in der Bevölkerung langsam normalisiert. „Während in Berlin noch diskutiert wird, ob wir etwas abschaffen, was wir nie hatten, kaufen die Leute Wärmepumpen.“, so Dietmar Bleck. Dies zeige auch eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des BWP unter Hausbesitzern, die sich beim Heizungstausch in Bestandsgebäuden für eine Wärmepumpe entschieden haben. Wie die Umfrage zeigt, sei die überwältigende Mehrheit der 794 Befragten mit ihrer Entscheidung zufrieden: 96 Prozent würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden. Der wichtigste Grund für den Heizungstausch sei die staatliche Förderung gewesen. Klima- und Umweltschutz landete auf Platz zwei.  

Wie Podcast-Hosts die forsa-Umfrage bewerten und die politische Debatte um das „Heizungsgesetz“ und den Koalitionsvertrag der neuen Regierung einordnen, erfahrt ihr hier in der Podcast-Folge! Außerdem werfen die beiden einen spannenden und kritischen Blick auf die Berichterstattung der Tagespresse.