Saubere Luft beginnt bei uns zuhause:  Warum Wärmepumpen für Klima und Gesundheit relevant sind. 

Neue Recherche- und Forschungsergebnisse der European Heat Pump Association (EHPA) zeigen, dass ein Wechsel von Gas- oder Ölheizungen auf Wärmepumpen auch einen entscheidenden Schritt für die öffentliche Gesundheit darstellt. 

Der direkte Zusammenhang zwischen Heizung und Gesundheit 

Ein Teil der Luftverschmutzung Europas ist auf die Beheizung der Wohngebäude zurückzuführen. Dabei stechen zwei Schadstoffe besonders hervor: zum einen Stickoxide (NOx), die Atemwegserkrankungen verschlimmern, und zum anderen Feinstaub (PM2,5). Letzterer ist so klein, dass er tief in die Lunge und den Blutkreislauf eindringt und zu einer Vielzahl von Krankheiten führen kann.  

Die EHPA kommt zu eindeutigen Ergebnissen: Der Ersatz eines Gaskessels durch eine Wärmepumpe senkt die NOx-Emissionen um 75 Prozent, während der Ersatz eines Holzofens die PM2,5-Emissionen um fast 99 Prozent reduziert. Mit warnenden Worten äußert sich deshalb auch Paul Kenny, Generaldirektor der EHPA und richtet sich an Endkunden mit den Worten: „eine umweltschädliche Wärmequelle in Ihrem Zuhause schadet Ihnen an dem Ort, an dem Sie sich am sichersten fühlen sollten“. 

Gleichzeitig könnten Milliarden eingespart werden. Gerade bei Gesundheitskosten gehen die Vorteile weit über einzelne Haushalte hinaus. Schaut man sich den europäischen Kontext an, werden laut EHPA durch bereits 23,3 Millionen Wärmepumpen im Betrieb geschätzte 3,5 Milliarden Euro an jährlichen Gesundheitskosten eingespart. Die vermiedene Luftverschmutzung durch die Nutzung einer Wärmepumpe hat also einen quantifizierbaren wirtschaftlichen Nutzen für die Gesundheit der europäischen Bevölkerung.  

Es könnte noch besser werden. Denn wenn die EU an Ihrem Ziel von 60 Millionen Wärmepumpen bis 2030 festhält und dieses erreicht, könnten die Einsparungen auf 8,9 Milliarden Euro steigen. Ein klares wirtschaftliches Argument für die Beschleunigung der Umstellung auf eine Wärmepumpe. Vielmehr, das Klima wird sich auch bedanken. Die Klimafolgenanpassungskosten würden ebenfalls geringer ausfallen. 
 
Die politischen Herausforderungen 

Trotz des Potenzials bleiben die politischen Herausforderungen bestehen, der Markt bewegt sich noch nicht auf dem notwendigen Niveau. Daten der EHPA zeigen einen Umsatzanstieg von 9 Prozent Anfang 2025, nachdem 2024 im Vergleich zu 2023 ein Rückgang von 22 Prozent zu verzeichnen war. Es zeigt sich, dass der politische Rahmen in Europa berechenbarer und konsistenter werden muss. Dafür braucht es Planungssicherheit und eine klare Richtlinie auch auf den jeweiligen nationalen Ebenen der Mitgliedsstaaten. Genau deswegen setzt sich der BWP für eine fristgerechte Umsetzung des ETS2 in Deutschland ein. Unabhängig davon sollte über einen nationalen Mindestpreis mit steigendem Pfad Planungssicherheit für die heimischen Akteure geschaffen werden – auch mit Blick darauf, dass viele konjunkturwirksame Maßnahmen aus den Einnahmen des Emissionshandels finanziert werden. 

Eins ist klar: Weitere Unsicherheit würde den Erfolg der Wärmewende in Deutschland und Europa gefährden und die aktuell positive Marktentwicklung der erneuerbaren Heizungen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen erneut abrupt stoppen. 

Bevorstehende EU-Initiativen 
 
Was jetzt wichtig wird: Auf europäischem Level wird die Heiz- und Kühlstrategie und der Elektrifizierungsaktionsplan (Electrification Action Plan) für Anfang 2026 erwartet. Beide Initiativen wurden im Rahmen des „Clean Industrial Deal“ und des Aktionsplans für bezahlbare Energie angekündigt, um die Energiebezahlbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der EU weiter zu unterstützen, die Energiesicherheit zu stärken und gleichzeitig die Verwirklichung der Energie- und Klimaziele voranzutreiben. Die Strategie und der Aktionsplan sollen laut der EU-Kommission richtungsweisend für das nächste Jahrzehnt sein.  
 
Mit dem Emissionshandelssystem 2 (ETS2) (hier unser Blogbeitrag), welches ab 2027 einen CO2-Preis für Gebäude einführt, wird laut EHPA die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen weiter gestärkt werden. Letztlich müssen in den kommenden Jahren laut EHPA die nationalen Förderprogramme aber auch so gestaltet werden, dass sie bezahlbaren Strom, gut ausgebildete Installateure und einen einfachen Zugang zu Informationen und Finanzmitteln gewährleisten. 
 
Das Gesundheitsargument 
 
Allein das Argument für eine bessere Gesundheit der Bevölkerung sollte ausreichen, damit politische Entscheidungsträger jetzt handeln. Das betont auch EHPA-Chef Paul Kenny und meint: „Eine schnellere Einführung von Wärmepumpen, wobei der Schwerpunkt zunächst auf der Unterstützung der einkommensschwachen Haushalte liegt, trägt zum Wohlbefinden der Menschen bei und bereitet sie auf eine fossilfreie Zukunft vor.“ 

______________________________________________________________________________ 

Für weitere Informationen und Graphiken zum Thema besuchen Sie die Website der EHPA: Air pollution: heat pump switch crucial for health – European Heat Pump Association