Sieht so die Zukunft aus? 🔍
Unser Referenzobjekt des Monats zeigt, wie auch Bestandsgebäude durch gezielte energetische Sanierung extrem effizient werden können – bis hin zum Energieplushaus!
1️⃣ Das Projekt in Kürze:
Das Reihenhaus wurde schrittweise energetisch saniert. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung senkte den Wärmebedarf um 80 % – auf 7300 kWh/Jahr für 150 m² Wohnfläche und 5 Personen.
2️⃣ Heizsystem:
Die alte Gasheizung wurde durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Heizkreise mit permanenter Zirkulation ermöglichen niedrige Vorlauftemperaturen von 30 °C bei 0 °C Außentemperatur. Geheizt wird bevorzugt tagsüber, um die Effizienz zu steigern.
3️ Jahresarbeitszahl und Effizienz:
Die Jahresarbeitszahl lag 2024 für die Heizung bei 6,0. Die JAZ für die Trinkwassererwärmung betrug 5,0, was unter anderem auf die niedrige Warmwassertemperatur von 42 °C zurückzuführen ist. Aus Gründen des Legionellenschutzes empfehlen wir jedoch eine höhere Temperatur.
📌 JAZ direkt am Gerät abgelesen – leichte Abweichungen durch fehlenden Wärmemengenzähler möglich.
4️ Standortbedingungen:
In Köln ist es im Winter vergleichsweise mild. Temperaturen unter 0 °C sind selten – das begünstigt hohe Effizienzen.
💡 Die Wärmepumpe steht nahe am Luftausgang der Wärmerückgewinnung – das könnte die Quelltemperatur und damit die JAZ leicht erhöhen.
5️ Solarthermie & PV-Anlage:
– Die Solarthermieanlage liefert zusätzlich 2000 kWh/Jahr.
– PV-Ertrag: 12.500 kWh/Jahr.
– Gesamtstromverbrauch (inkl. Wärmepumpe): 4000 kWh/Jahr.
– Das Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht – ein Energieplushaus!
6️ Fazit:
Die hohen Effizienzen lassen sich nicht unbedingt 1:1 auf andere Gebäude in DE übertragen. Nicht jedes Gebäude steht in Köln und hat das Glück, eine Fußbodenheizung zu haben. Durch den Einsatz von Niedertemperatur-Heizkörpern lassen sich aber auch in Bestandsgebäuden die Vorlauftemperaturen deutlich reduzieren. Dieses Projekt zeigt vor allem: In der Zukunft wird es immer weniger Gründe geben, noch mit fossilen Energieträgern zu heizen.

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