Zahl des Monats: 68 Prozent der im Jahr 2024 verkauften Wärmepumpen kommen in Bestandsgebäuden zum Einsatz 

Eine Wärmepumpe funktioniert nur im Neubau? Die Zahlen belegen das Gegenteil: Von 193.000 abgesetzten Wärmepumpen im Jahr 2024 wurden lediglich 62.200 im Neubau installiert. Die übrigen 130.800 Wärmepumpen wurden in der Modernisierung von Bestandsgebäuden eingesetzt. 

Das entspricht einem Verhältnis Modernisierung zu Neubau von 68 zu 32 Prozent – rund zwei von drei abgesetzten Wärmepumpen wurden im vergangenen Jahr also in Bestandsgebäuden installiert. Zu diesem Ergebnis kommt die kürzlich veröffentlichte Branchenstudie des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) e.V., die verschiedene Kennzahlen der Marktentwicklung analysiert und vergleicht. 

Was bedeutet der Kaskadenfaktor? 

Die Anzahl der neuen Gebäude mit den Energieträgern Umwelt- oder Geothermie wurde unter Annahme eines Kaskadenfaktors von 1,03 auf die Anzahl der im Neubau eingesetzten Wärmepumpen umgerechnet. Das heißt, dass in Gebäuden, die mit Wärmepumpen beheizt werden, in durchschnittlich jedem dreißigsten Fall eine zweite Wärmepumpe hinzugestellt wird – zum Beispiel bei großen Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern oder Gebäuden mit einer besonders hohen Heizlast. Zieht man die im Neubau eingesetzten Wärmepumpen von der insgesamt abgesetzten Zahl von Wärmepumpen ab (193.000 minus 62.200), so ergeben sich 130.800 Wärmepumpen, die in der Modernisierung eingesetzt wurden.  

Woher stammen die Zahlen? 

Die Auswertung beruht grundsätzlich auf der Absatzstatistik für Heizungswärmepumpen des BWP und des Bundesverbandes der deutschen Heizungsindustrie (BDH). Ein Vergleich der Absatzstatistik mit der Baustatistik des Bundesstatistikamts Destatis ermöglicht die Aufteilung abgesetzter Wärmepumpen auf Bestandsgebäude und Neubauten. Zu Redaktionsschluss der Branchenstudie lagen die Zahlen der Baufertigstellungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden mit den jeweils eingesetzten primären Wärmeerzeugern bis einschließlich 2023 vor. Daten für Errichtungen im Jahr 2024 wurden durch den BWP auf Basis der Vorjahreswerte sowie der Baugenehmigungsdaten geschätzt.  

Die vollständige Branchenstudie steht auf der Website des BWP zum Download zur Verfügung.